„Vorhang auf“ heißt es für eine neue Tollität im Jubiläumsjahr der Schönauer „Erfttrabanten“
Der 27-jährige Martin Dormagen aus Vollmert wird als Prinz in der 70-jährigen Geschichte der Schönauer Karnevalsgesellschaft regieren

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„Vorhang auf“ heißt es für eine neue Tollitität im Jubiläumsjahr der Schönauer „Erfttrabanten“

Der 27-jährige Martin Dormagen aus Vollmert wird als Prinz in der 70-jährigen Geschichte der Schönauer Karnevalsgesellschaft regieren

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Schönau/Vollmert. Wenn man den Familiennamen „Dormagen“ in Schönau, im Kleinen und nur 50 Einwohner zählenden Vollmert, sowie in anderen Orten der zur Stadt Bad Münstereifel zählenden Dörfer erwähnt, weiß fast jeder, wer gemeint ist. Meist damit der „Michel, de Bürjemeester us Vollmert“. Michael Dormagen, inzwischen ein Urgestein des Karnevals nicht nur bei den Schönauer, sondern auch in langjährigen Funktion als Vertreter des Bund Deutscher Karneval Rhein-Sieg-Eifel und dem „Stammtisch der Karnevalisten Bad Münstereifel“. Doch nicht Michael Dormagen mit seiner rühmlichen Vergangenheit in Sachen Karneval, steht demnächst im Vordergrund des närrischen Schönauer Dorfgeschehens, sondern schon jetzt voller Stolz und in „kaum mehr auszuhaltender Erwartung“, so der jüngste Sohn von zweien im Hause Dormagen, Martin. Er wird demnächst offiziell zum Jubiläumsprinzen der K.G. „Erfttrabanten“ gekürt und machte jüngst mit seinem Fotografen eine Art „Generalprobe“ mit Fotoshooting und allem "drum und dran" im Kostüm in seiner Heimat.

Dass es ihm schon „von Kinderbeinen gereizt, einmal Prinz zu sein“, so Martin Dormagen, kann man nachvollziehen, wenn man die Hintergrundgeschichte erzählt bekommen hat. Und diese Geschichte erklärte Martin Dormagen jüngst auch im Beisein seiner stolzen Eltern bei einem Ortstermin im elterlichen Haus, in Wald und Flur, an der Kirche und dem Ortsschild, mehrfach glaubhaft vorab.

Doch die Eltern sind nicht nur stolz auf ihren Jüngsten, sondern auch Ältesten Sprössling Thomas. Inzwischen nach Hochzeit und Geburt eines Enkels froh, nun auch Oma und Opa sein zu dürfen. Stolz aber auch auf ihren derzeit noch im elterlichen Hause lebenden 27-jährigen „Filius“ Martin. Und dass dieser mit Sicherheit schon im karnevalistisch positiv verrückten Haus Dormagen mehr oder weniger den „Karnevalbazillus“ mit in die Wiege gelegt bekommen hat, scheint mehr als sicher.

Dies dokumentierten mit vielen Bildern und Worten gerne Vater und Mutter, Michael und Dorothee Dormagen: „Unser Sohn Martin war erst 5 Tage alt, als wir ihn aus Überzeugung als neues Mitglied bei den Erfttrabanten angemeldet haben.“

Und wenn man dem auch zu Witzen aufgelegten Michael Dormagen mit seinem verschmitzten Lächeln und Aussagen glauben darf, ja dann,…… „hat unser Martin bevor er Mama und Papa sagen konnte, zuerst Alaaf gerufen.“ Naja, vielleicht doch ein wenig dazu geflunkert ???!!

Stand allerdings die Entscheidung von Martin, einmal Prinz von Schönau zu werden, definitiv bereits seit vielen Jahren fest. Hätte sich der zukünftige Prinz Martin I. durchaus auch vorstellen können, mit zwei Freunden als Prinz in einem Dreigestirn durch die Säle zu ziehen. Doch dieses Vorhaben habe sich aus mehreren Gründen leider zerschlagen. Die Umsetzung der Idee „Enmohl Prinz zo sinn“ allerdings nie bei Martin Dormagen. Sein besagter „Karnevalsbazillus“ wirkt bis heute. Und dass er nun ausgerechnet im Jubiläumsjahr und damit zum 70Jährigen Bestehen dieser bekannten Gesellschaft als Prinz regieren wird, macht derzeit nicht nur ihn überglücklich.

Die für Martin Dormagen kaum noch abzuwartende Proklamation findet immerhin schon vor dem „Elften im Elften“ im Saal der Erftstube am 8. November statt. „Wird aber auch langsam Zeit“, so der 27Jährige, der seine Brötchen wie früher auch schon sein Papa, beim Hammerwerk Erft in Arloff als Dreher verdient.
Gehören zur Leidenschaft von Martin Dormagen neben Brauchtum Karneval, seit seiner Jugend die örtliche Feuerwehr und seit einigen Jahren die Jagd. Wobei er dabei betont, dass es hier nicht nur um das Erlegen vom Wild gehe, sondern vorrangig um Hege und Pflege des Waldes. Darum gehöre er seit geraumer Zeit auch dem Vorstand des Hegerings Bad Münstereifel an.

Doch sowohl Feuerwehr, „falls nicht ein Ernstfall anstehen sollte“ noch die Jagd dürfte in den kommenden Monaten bis einschließlich Aschermittwoch im Vordergrund stehen. Dafür werde er aber nach der Proklamation in zahlreichen Zelten und Sälen präsent sein.

Natürlich freut es nicht nur Martin Dormagen, das er ausgerechnet im Jubiläumsjahr nach der sehr erfolgreichen verflossenen Session mit den feschen drei jungen Frauen, nun demnächst auch offiziell das Zepter als Prinz Martin I. schwingen, Orden und Bützchen verteilen darf. Mal abwarten, ob ihm dabei in dieser langen Zeit als Prinz im Ornat, womöglich auch die richtige zukünftig „Prinzessin“ über den Weg läuft, denn noch bezeichnet sich Prinz Martin in Spe als „Solo“ und damit Junggeselle.

Am 30.Januar kommenden Jahres wird Martin Dormagen seinen Geburtstag feiern und 28 Jahre jung werden. Wie sehr auch er mit dem Brauchtum und örtlichen Karnevals verbunden ist, bezeugt, dass er als kleiner Junge mehrere Jahre bei den „Höppemötzche“ mittanzte, seit acht Jahren im Vorstand der Erfttrabanten ist und seit sechs Jahren als Zugleiter repräsentiert und durchorganisiert.

Klar, dass sich „Prinz Martin I.“ jüngst bei der „kleinen Generalprobe“ und Fotoshooting im kompletten Ornat in seiner ländlichen Umgebung, auch schon viele Gedanken mit den anderen Verantwortlichen zum Jubiläumsjahr gemacht hat. Er auch mit stolz darauf ist, dass es nun mit ihm nach langen Jahren erstmals wieder einen echten Alleinherrscher bei den Erfttrabanten geben wird. Der letzte amtierenden Prinz ist der im Ort unvergessene Hans Gemünd, der 1975 zum 25Jährigen Jubiläum letztmalig die Insignien als Prinz entgegennahm.

Stolz wird in mehrfacher Hinsicht in dieser Session auch Jens Ungermann als Vorsitzender der K.G Erfttrabanten sein, denn auch dessen Mama wird mit zwei anderen Frauen (siehe separaten Bericht dazu) zwei Tage nach der Proklamation von Prinz Martin in Schönau als Prinz Silvia Pietsch (lebt in Schönau) in Houverath im Mittelpunkt einer Proklamation stehen. Dann dürfte auch der gekürte Prinz Martin I. mit seinem Adjutanten Michael Daniel und Prinzenführer Georg Büser zu den Gratulanten in Houverath zählen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, wie sehr die Familie Dormagen seit Jahrzehnten mit Brauchtum und besonders dem Karneval verbunden ist. Vor 20 Jahren war Papa Michael Dormagen als Prinz im Dreigestirn mit Jungfrau Peter Stappenbacher (Wachendorf) und Dr. Wieland Ulm (Bad Münstereifel) unterwegs. Allerdings auch schon 1984 mit seiner Frau Dorothee als Prinzenpaar. Erinnert sich Dorothee Dormagen gerne an die Zeit als sie 1999 sogar Prinz im weiblichen Dreigestirn sein durfte.

Somit ist die Familie durch und durch „Karnevalsjeck“ und freut sich, das Brauchtum mit erhalten zu können. Und nach derzeitigem Stand der Dinge wird am 8. November Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian den neuen Prinzen Martin I. offiziell küren. Werden dann auch erstmals Orden verteilt. Natürlich mit der Inschrift "70Jahre Jubiläum Erfttrabanten" mit einem kleinen roten Feuerwehrauto drauf. Dies, um auch zu dokumentieren, „dass ich nicht nur ein Prinz in freudigen Zeiten sein möchte, sondern auch stets bereits bin in Not geratenen Menschen bei Tag und Nacht zu helfen.“

Und wenn der Leiter dieses Proklamationsabends mit Norbert Klaes im Saal der Erftstube seinen Vorstellungspart erfüllt hat, dürfte auch Michael Dormagen zum Zug kommen. Mit Sicherheit diesmal mit reichlich Tränen in den Augen, denn ihm ist es als BDK-Vertreter vorbehalten seinem Sohn in besonderer Funktion offiziell auch den Prinzenorden des Bund Deutscher Karnevals umzuhängen. Und extra zu diesem freudigen Anlass, wird sich Michael Dormagen, so jüngst auch seine Frau Dorothee, „sogar noch einen neuen und natürlich schwarzen Anzug kaufen."

Derweil feilt der künftige Prinz Martin I. noch an seiner Rede und besonders an seinem offiziellen Motto für die Session 2019/20. Fotos/Text: Manfred Görgen / mag / mg / MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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