Die S 12 nimmt Fahrt auf
Wurde der Fahrtregler gefunden?

Eine gefühlte Ewigkeit begleitet uns schon das Thema: „Die Regionalbahn wird zur S Bahn umgebaut“. Meist als Lieblingsthema vor Kommunal-, Landtags- und Bundestageswahlen aus dem Stall geholt und dann wieder auf Diät gesetzt. Doch nun geben neue Impulse Hoffnung, innerhalb der nächsten 10 Jahre die Vollendung zu erleben. Der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) hatte seine Verbündeten und lokale Politgrößen ins Medio nach Bergheim geladen, um über die neuesten Entwicklungen zu informieren.
Bereits vor Wochen konnte man in den Medien lesen1, dass der Bund Geld bereitgestellt hat – und das Land NRW wird dem nicht nachstehen wollen. Doch dies war mit Sicherheit nicht die Initialzündung für die Akteurskonferenz am 12.11.2018 im großen Saal des MEDIO.RHEIN.ERFT. Wie schon beim Ausbau der S 11 nach Bergisch-Gladbach sollten alle Betroffenen (Politik, Unternehmen und Bürger) frühzeitig in die Planung einbezogen werden.
Interessant sind vor allem die baulichen Maßnahmen und Veränderungen. Lange diskutiert, aber nun doch realisiert werden soll die Querung der Schnell- und Güterzugstrecke Köln-Aachen mittels eines Brückenbauwerks. Der heute schon 2gleisige Abschnitt kurz hinter Horrem, der z.Zt. nur mit Tempo 40 befahren werden kann, wird saniert, damit hier wie auch auf dem gesamten Streckenabschnitt bis Bedburg Tempo 100, aber zumindest Tempo 70 gefahren werden kann.
Die Kurve im Bereich Kenten/Triftstraße muss unter diesem Aspekt auch „entschärft“ werden, was zu einer Trassenverlagerung im Bereich der geplanten K22n (Wiederherstellung der Straßenverbindung zwischen Kenten und Oberaussem) führen wird. Ob an dieser Stelle ein S-Bahn-Haltepunkt Kenten entstehen wird, wie im Parkraumkonzept für die Stadt Bergheim2 angedacht ist, konnten Mitarbeiter der DB Netz AG nicht bestätigen. Ebenfalls ist noch ungeklärt, ober der Haltepunkt Zieverich saniert oder Richtung Kreishaus „verschoben“ wird. Dann entstünde jedoch die die ökonomisch wenig sinnvolle Aneinanderreihung von Haltepunkten in sehr kurzen Abständen.
Zwischen Zieverich und Paffendorf wird ein zweites Gleis für Zugbegegnungen errichtet, ohne dass der geplante 20-Minuten-Takt nicht möglich ist. (Von Frechen Königsdorf bis hierher setzt die DB eine Fahrtzeit von 10,1 Minuten an). Auch ca. 1.000 m vor dem Ende der Ausbaustrecke in Bedburg wird es wieder zweigleisig. Zudem werden Abstellgleise eingeplant.
Eindrucksvoll war auch die Gelegenheit, eine dreidimensionale Darstellung des Kölner Hauptbahnhofs zu erkunden. Geplant sind hier zwei zusätzliche Gleise Richtung Breslauer Platz. Die heutigen Gleise 10 und 11 werden dann ausschließlich Richtung Hohenzollernbrücke befahren, Gleis 12 und 13 Richtung Haltepunkt Hansaring. Auch dieser Haltepunkt soll irgendwann 4gleisig werden, dann im Kontext mit dem Eisenbahnring West. An dieser Stelle bewegt man sich aber bestimmt schon in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts.
Die an der Konferenz beteiligten Redner betonten die zweifelsohne wichtige und überfällige Herstellung einer attraktiven Verkehrsanbindung des Rhein-Erft-Kreis zur Stadt Köln. Der durch den irgendwann wegfallenden Braunkohleabbau kann dem Strukturwandel nur mit einem leistungsfähigen Nahverkehr begegnet werden.
Auch sind die einzelnen Verkehrsunternehmen schon jetzt aufgefordert, sich über optimierte Anschlussverbindungen an den einzelnen Haltepunkten zu machen. Das betrifft auch die frühzeitige Planung und Schaffung von P+R Flächen. Schon heute sind deren Kapazitäten an einigen Haltepunkt bei fast 100% angelangt.
Im Frühjahr 2019 wird der NVR eine ON-LINE-Plattform freischalten, die aus dem bewährten Konzept für die S 113 (Bergisch-Gladbach) hervorgeht.
Eine gewisse Euphorie war im Raum schon zu spüren, wenn gleich Dierk Timm (SPD) versprach, sich „notfalls wöchentlich per Telefon“ über den Fortgang der Planung zu informieren.

1) https://www.ksta.de/koeln/3-6-milliarden-investition-ausbau-des-koelner-bahnknotens-bekommt-hoechste-planungsstufe-31552248
2) https://sdnetrim.kdvz-frechen.de/rim4800/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZa7wlgFVkSqCu43N1GU-KmTec8zIPHJHFUQ2tpxhXHRI/PKB_Bericht_20181024.pdf (S. 39)
3) http://www.sbahnkoeln.de/planung-beteiligung/

LeserReporter/in:

Norbert Köhler aus Bergheim

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