Heimatblätter und Fotokalender erschienen
Schwerpunktthema Wasser

Vertreter von Vorstand, Redaktionsteam und Autoren vor dem Siegtalhaus: Manfred Zaude (Redaktion), Hans-Burckhard Kuhn (Redaktion und Autor), Dr. Maria Mensching (Leitung Fotogruppe), Alwin Müller (Vorsitzender), Georg Ahr (Redaktion), Mirja Renout (Redaktionsleitung, hi., v.l.) sowie Anja Welteroth (Geschäftsführerin) und Hans Deutsch (Autor, vo.). | Foto: Deitenbach
  • Vertreter von Vorstand, Redaktionsteam und Autoren vor dem Siegtalhaus: Manfred Zaude (Redaktion), Hans-Burckhard Kuhn (Redaktion und Autor), Dr. Maria Mensching (Leitung Fotogruppe), Alwin Müller (Vorsitzender), Georg Ahr (Redaktion), Mirja Renout (Redaktionsleitung, hi., v.l.) sowie Anja Welteroth (Geschäftsführerin) und Hans Deutsch (Autor, vo.).
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Eitorf - Erstmals lagen die Heimatblätter 2021 schon Ende Oktober vor und
gingen druckfrisch Anfang November in Verteilung und Verkauf, freute
sich der Heimatvereinsvorsitzende Alwin Müller bei der
Pressevorstellung im Siegtalhaus, der „guten Stube" des Vereins. Die
38te Auflage ist mit 98 Seiten voller Geschichte und Geschichten
genauso umfangreich wie im Vorjahr und präsentiert sich wieder bunt
bebildert. Erstmals farblich auf das taubenblaue Cover abgestimmt
kommt der beliebte Fotokalender „Eitorf Damals und Heute" für 2022
daher. Die Heimatblätter wurden in einer Auflage von 700, der
Kalender von 300 gedruckt.

Neben 15 Artikeln enthält das neue Heft der „Heimatblätter“
Nachrufe auf die bekannten und verdienten Vereinsmitglieder Bernd
Winkels, Bertram Welz, H. Josef Lohmberg, Willi Kremer und Josef
Weltgen. Aus dem Redaktionsteam sind ebenfalls Mitglieder verstorben
oder ausgeschieden. Die Leitung des Teams obliegt inzwischen Mirja
Renout, neu im Team sind der Vorsitzende Alwin Müller sowie Elisabeth
und Georg Ahr.

Georg Ahr zeichnet auch verantwortlich für die aktuellen
Kinderseiten, die letztes Jahr erstmals aufgenommen, künftig fester
Bestandteil der Heimatblätter werden sollen. An Ideen dafür mangelt
es Ahr nicht. In diesem Jahr nahm er die Auswirkungen der Pandemie auf
Kinder in Kitas und Schulen unter die Lupe. Ahr beleuchtet die
Einschränkungen ebenso wie Projekte, die trotz Corona erfolgreich
durchgeführt werden konnten. Auch die Kinder selbst kommen dabei in
Text und Zeichnungen zu Wort, belegen anschaulich, wie viel selbst die
Kleinsten zwangsläufig über das Coronavirus gelernt haben. Ein
Hörspiel von Kindern für Kinder beeindruckt, eine Wanderung auf dem
Bienenlehrpfad am Hüppelröttchen lädt zum Nachmachen ein.

Ein Schwerpunkt der aktuellen Heimatblätter liegt auf dem Thema
„Wasser“. So beschäftigt sich Dr. h.c. Hans-Burckhard Kuhn mit
den zahlreichen Eitorfer Siefen. Er listet sie namentlich auf,
beschreibt ihren Verlauf und die Orte ihrer Einleitung, vom künstlich
angelegten „Auelsgraben“ bis zu Eipbach, Altebach oder Ottersbach.
Die Siefen tragen, ebenso wie die vielen Bäche auf Gemeindegebiet,
maßgeblich zum Überschwemmungsrisiko bei Starkregen bei.

Wie häufig Eitorf bereits von Überschwemmungen heimgesucht wurde,
dokumentiert detailreich auf 30 Seiten der engagierte Heimatforscher
und bekannte Fotoarchivar Hans Deutsch. Der knapp 91-Jährige ist
Ehrenmitglied des Heimatvereins und trägt seit Jahren als Autor
maßgeblich zu den Heimatblättern bei. Sein Rückblick beginnt mit
der „Magdalenenflut“ von 1342, die auch Spuren in der Region
hinterlassen hat und reicht in Eitorf über das
Fronleichnamshochwasser von 1898 und das Jahrhunderthochwasser von
1970 bis zu den Überflutungen, die es auch noch in diesem Jahrhundert
gegeben hat.

Während bis zu den ersten Hochwasserschutzmaßnahmen in den 1950er
Jahren regelmäßig die Sieg für Überschwemmungen sorgte, geht
inzwischen das größte Risiko vom Eipbach aus. Bilder aus den Tagen
nach der Überschwemmung von 1970 erinnern erschreckend an die
Flutkatastrophe von diesem Jahr in Eifel und Ahrtal. Deutsch schöpft
bis etwa 1935 aus alten Aufzeichnungen, danach hat er die meisten
Ereignisse als Zeitzeuge selbst miterlebt. Ergänzt wird sein Bericht
durch umfangreiche Wetteraufzeichnungen aus Eitorfer Schulchroniken
zwischen 1897 und 1929.

Um Schutz vor Wasser geht es auch beim Thema „Friedrichsquelle“,
das Redaktionsleiterin Mirja Renout aufgreift. Die bekannte
Quelleneinfassung auf dem Hüppelröttchen wurde in den 1930er Jahren
gebaut, um das Quellwasser zu kanalisieren und unterirdisch unter dem
neu angelegten „Melchiorweg“ hindurch zu führen. Eine erste
Sanierung erfolgte 1993 durch den Heimatverein in Zusammenarbeit mit
dem Forstamt. Doch im Laufe der Zeit wurde die Einfassung erneut
marode und wird gerade vom Heimatverein, unterstützt von der Eitorf
Stiftung, erneut saniert.

Weitere Beiträge beschäftigen sich mit einem historischen Kochbuch,
der kuriosen Geschichte um die Konzession eines Eitorfer
Bäckermeisters oder Anekdoten über den Tanzkapellengründer Peter
Josef Stross. Artikel über das Wegekreuz in Bitze, das Panzerwrack
von Käsberg, die Historie des Eitorfer Schützenvereins und den
Rosenkrieg in der Grafenfamilie von Hatzfeld runden das Heft ab.
Enthalten ist auch der Geschäftsbericht des Heimatvereins für 2020
samt Amtsübergabe an den neuen Vorstand. Trotz erheblichen
Einschränkungen durch die Pandemie konnte die neue Vereinsführung
bereits viele Projekte umsetzen und den Verein neu ausrichten. Zu den
erfolgreichen neuen Aktivitäten gehört nicht zuletzt der
Feierabendmarkt , der inzwischen an jedem ersten und dritten Freitag
im Monat ab 16 Uhr den Place de Bouchain mit regionalen Angeboten
belebt. Hier sind auch Heimatblätter und Kalender erhältlich, ebenso
im Kulturbüro, der Buchhandlung Windrose und ausgewählten Eitorfer
Geschäften.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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