Harry Graf Kessler (1868 – 1937) war von Herkunft und Geisteshaltung ein wahrer Kosmopolit, der sein Zentrum in Deutschland sah. Hier wirkte er als Kunstsammler, Museumsdirektor, Mäzen, Essayist und Literat, Politiker, Diplomat und Pazifist.
Er förderte Edvard Munch, Aristide Maillol, Henry van de Velde, die durch ihn ihre künstlerische Bestimmung finden konnten. Mit Gerhart Hauptmann und Rainer Maria Rilke lebte er seine literarische Neigung aus, mit Walther Rathenau, dessen erster Biograph Kessler war, und Gustav Stresemann entwickelte er fortschrittliche politische und gesellschaftliche Modelle. Der Name seiner Zeitschrift PAN ist gleichzeitig Programm seiner umfassenden kulturellen Interessen, die in der von ihm gegründeten und finanzierten „Cranach-Presse“ nur eine Realisation von vielen anderen fand.
Der enge Kontakt und die Zusammenarbeit mit Sergej Diaghilew, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss beleuchten den musikalischen Bereich seines Engagements wie auch Projekte mit Kurt Weill und Josephine Baker. Sie vor allem werden in diesem Portrait Harry Graf Kesslers gewürdigt, der als leidenschaftlicher und akribischer Tagebuchschreiber seit 1880 bis zu seinem Tode ein ebenso eleganter wie geistreicher Chronist seiner Zeit war.
Referentin ist die Musikwissenschaftlerin und Theologin Irmelin Schwalb aus Alfter.
LeserReporter/in:Evelyn Geupel aus Bornheim |
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