Erinnern - eine Brücke in die Zukunft
Gedenkstunde in Köln für die Opfer des Nationalsozialismus

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Die Gedenkstunde in Köln für die Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung von Auschwitz fand am 27.1. in der Antoniterkirche Köln statt. Ein Thema war die Bedeutung unserer Erinnerungskultur, aber auch die Erinnerung an diejenigen Kölnerinnen und Kölner, die Opfer des verbrecherischen Vernichtungskrieges wurden, die als KriegsgegnerInnen verfolgt, als Zwangsrekrutierte ausgebeutet und teilweise in den Tod getrieben wurden. Wir widmeten uns in diesem Jahr auch der Gruppe der Zeugen Jehovas. Ihre unnachgiebige Weigerung, Dienst an der Waffe zu leisten, war Anlass für ihre Verfolgung. Im Mittelpunkt stand das Ehepaar Klara und Fritz Stoffels, das aufgrund seiner - religiös bedingt - pazifistischen Verweigerung von Kriegsunterstützung hingerichtet wurde.
Wir sprachen auch über diejenigen, die für diesen Krieg produzierten und von ihm profitierten. Damit schlugen wir eine Brücke in die Zukunft, denn an vielen Orten dieser Welt werden aktuell Kriege geführt. Deutschland ist derzeit der viertgrößte Waffenexporteur der Welt. Die gelieferten Waffen feuern bestehende Konflikte an, vor denen Menschen fliehen und – auch in Deutschland – Schutz suchen. Diese Flüchtlinge und andere MigrantInnen werden aber ungeachtet der deutschen Mitverantwortung für Fluchtursachen von rechten und rechtspopulistischen StimmungsmacherInnen als Sündenböcke für soziale Probleme benutzt, um in der Bevölkerung Hass zu schüren und ein rassistisches Weltbild zu verankern.
Mit einem Mahngang zum Deserteursdenkmal am Appellhofplatz endete die Gedenkstunde.
Der Schwur der Überlebenden des KZ Buchenwald vom April 1945 ist immer noch aktuell: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Wir danken herzlich den Mitwirkenden, so der Oberbürgermeisterin Henriette Reker für ihr Grußwort, den SprecherInnen Maria Ammann, Markus Andreas Klauk, Doris Plenert, Stefan Preis, dem "Chor bewegt" und Klaus dem Geiger. 19 Sängerinnen und Sänger, die bisher noch nie zusammen gesungen haben. Sie trafen sich seit November, um die Veranstaltung musikalisch zu unterstützen. Artur Rivo war der Chorleiter. Klaus-der-Geiger hat mit allen geprobt. Das war ein starkes Engagement, auch von Beate Gröschel. Unser herzlicher Dank gilt der Projektgruppe Gedenktag für die Vorbereitung und Pfarrer Mathias Bonhoeffer als Gastgeber der Evangelischen Kirchengemeinde Köln.

LeserReporter/in:

Dieter Maretzky aus Köln

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