Kinder und Facebook: Darauf müssen Eltern achten
Kinder und Facebook: Darauf müssen Eltern achten

In früheren Zeiten verabredeten sich Schüler an realen Orten. Oft nahm man eine kurze Reise auf sich und fuhr einige Kilometer mit dem Bus oder der Straßenbahn, um einen Freund zu treffen. Heute werden solche Begegnungen durch Social Networks ersetzt.

Facebook, das meistgenutzte soziale Netzwerk, biete zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch, ist andererseits aber auch für seine Risiken bekannt. Eltern sollten ihren Kindern bei der Nutzung daher genau auf die Finger sehen.

Ab wann dürfen Kinder Facebook nutzen?

Rechtlich gesehen ist es für alle Kinder ab 13 Jahren möglich, ein Facebook-Konto anzulegen. Das Problem besteht darin, dass Facebook schon aufgrund der hohen Anzahl der Nutzer nicht imstande ist, die angegebenen Daten zum Alter sorgfältig zu prüfen. So kommt es, dass viele User, die bei der Anmeldung ein Alter von 14 oder 15 Jahren angeben, in Wirklichkeit viel jünger sind.

Laut der KIM-Studie 2016 sind 17% der unter 13-Jährigen täglich bei Facebook aktiv.

Wenn der Nutzer laut Angabe jünger als 17 Jahre ist, wird bei der Registrierung automatisch ein sogenanntes Minderjährigen-Profil angelegt, bei dem die Privatsphäre bezüglich der Sichtbarkeit des Profils für andere Nutzer sehr hoch eingestellt ist. In diesem Fall ist es zum Beispiel nicht möglich, öffentliche Posts zu verfassen, die anstelle von Freunden von allen Facebook-Nutzern gesehen werden können.

Die größten Gefahrenquellen auf einen Blick

Facebook birgt Gefahren, die es außerhalb der virtuellen Welt nicht gibt. Zu nennen ist insbesondere das Cyber-Mobbing, das heute wesentlich häufiger auftritt als öffentliches Mobbing. Die Täter können völlig anonym vorgehen und ihren Agressionen freien Lauf lassen. Es besteht außerdem die Gefahr, dass sich Unbefugte Zugang zu dem Account des Kindes verschaffen und das Facebook Profil kontrollieren.

Ein weiteres Problem, ist, dass Kinder die Folgen ihrer Aktionen oft nicht richtig einschätzen können.

Peinliche Bilder machen schneller die Runde, als es dem Kind bewusst ist. Auch private Nachrichten werden häufig nicht nur von den vorgesehenen Empfängern gesehen. Für spätere Arbeitgeber kann das Profil eines unreifen Teenagers sehr aufschlussreich sein – in vielen Fällen zum Nachteil des Kindes.

Zudem birgt Facebook eine Art „Suchtgefahr“: Viele jugendliche Nutzer sind in ständiger Sorge, etwas zu verpassen. Manche von ihnen verbringen den größten Teil des Tages damit, sich in Chatgruppen nach Neuigkeiten zu erkundigen.

Trotzdem müssen Kinder müssen das Netzwerk nicht meiden. Facebook bietet exzellente Möglichkeiten, mit Freunden zu kommunizieren und Verabredungen zu treffen. Viele organisatorische Dinge wie Einladungen zu Geburtstagen oder die Planung von Wochenendaktivitäten werden heute überwiegend über soziale Netzwerke wie Facebook erledigt. Internetseiten mit interessanten und hilfreichen Inhalten können mit nur einem Klick geteilt werden. Nicht zu vergessen ist die Chatfunktion, die sehr praktisch ist und die Kommunikation über andere Medien weitgehend ersetzt.

Diese Vorsichtsmaßnahmen sollten Eltern treffen

Bevor die Entscheidung für oder gegen eine Facebook-Anmeldung fällt, sollten die Eltern das Kind umfassend über die damit verbundenen Möglichkeiten und Gefahren informieren. Insbesondere sollte das Kind gründlich darüber aufgeklärt werden, welche Folgen es haben kann, wenn man zu viele Informationen preisgibt. Der jugendliche Nutzer muss verstehen, welche Tragweite seine Handlungen haben und welche Reichweite geteilte Medien oder verfasste Posts haben können.

Von entscheidender Bedeutung ist, dass schon bei der Facebook-Anmeldung geeignete Einstellungen zur Sicherheit vorgenommen werden. Bei den persönlichen Angaben gilt die Devise: Möglichst wenige Informationen preisgeben. Bei allen Angaben kann eingestellt werden, wer diese sehen kann. Ferner sollten Freundschaftanfragen, zumindest in der Anfangszeit, stets gemeinsam bearbeitet werden. So wird verhindert, das unerwünschte Personen Einblick in das Profil des Kindes erhalten.

Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass Kinder in der virtuellen Welt schnell das Gefühl für die Zeit verlieren. Zeitliche Einschränkungen sind daher unbedingt nötig. Um die Neuigkeiten des Tages zu lesen, sollten 30 Minuten genügen. Für Chats mit Freunden können dem Kind Extra-Zeiten eingeräumt werden. Allgemein sollte Jugendlichen nahegelegt werden, den realen Kontakt mit Freunden dem virtuellen Plausch vorzuziehen.

LeserReporter/in:

Tobias Tobias Sankt aus Köln

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