Sommerzeit – Insektenzeit
Von Wild- u. Honig -bienen, Hummeln, Hornissen & Co.

Biene auf Blüte | Foto: Bildrechte: Stefania Herod
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Alle Jahre wieder ist es so weit: Ängstliche Anrufer melden sich beim Kreisimkerverband (KIV) Oberberg, bei der Feuerwehr, beim Schornsteinfeger, bei der Polizei. Die bange Frage ist meistens „können Sie mir helfen, bei uns sind Bienen“ - an der Haustür, im Schornstein oder im Dachgeschoss oder an anderen warmen, trockenen Plätzchen.

Die Grillzeit hat begonnen und zwischen den Regenschauern möchte man sich doch gerne mal wieder unbehelligt draussen aufhalten können im Garten, auf der Terrasse oder auf der Wiese. Und da sind sie halt, die Stecher! Die Angst vor Wespen, Hornissen, Wildbienen, Bienen überhaupt macht sich wieder breit. In Oberberg haben wir leider auch schon weniger Insekten als vor einigen Jahren. Die Frösche sind auch weniger geworden und die Vogelarten sind auch rückläufig. Denn wenn die Insekten als ihre Nahrungsgrundlage verschwinden, dann verlieren wir auch diese wunderbaren Sänger. Ja auch die Frösche mit ihren Frühlingskonzerten fehlen, es wird stiller in Oberberg wenn wir nichts dagegen tun.

Da ist es doch ein Glück, das wir doch ab und zu bemerken, dass sich plötzlich in irgendeinem Loch am Haus Leben regt. Da fliegt ständig ein summendes kleines Flugobjekt ein und aus, an unseren Köpfen vorbei. Die Frage ist nur: um welches Insekt handelt es sich hierbei? Kann es eine Mauerbiene sein? Pelzbiene? Sandbiene? Sind mehrere Bienen gesichtet denkt man an die Honigbiene, die leben doch in einem großen Volk, sind da noch mehr? Oder ist es eine Wespe? Zwei Arten gibt es in Deutschland, die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Beide Arten sind nützliche Gesundheitspolizistinnen, denn sie verzehren etliche Insekten. Zur Erkennung der Spezies läßt man sich am besten von einen Fachmann helfen. Die sanften Hornissen sind Großwespen, werden vom Bundesartenschutzgesetz streng geschützt. Lässt man ihre Nester in Ruhe sind sie friedfertig. Ein Fachmann kann sie evtl. umsiedeln, dazu muss aber eine Genehmigung bei der Behörde eingeholt werden. Wildbienen haben feine Stachel, die Menschenhaut nicht durchstechen können. Die meisten Wildbienen bauen Nester, versorgen ihre Brutzellen allein. Die Hummeln und einige Furchenbienen leben sozial. Die Kuckucksbienen schleichen sich in Nester anderer Wildbienen ein. Die Larven ernähren sich bis zum Schlupf von den Vorräten an Pollen der Wirtsbienen.

Honigbienen brauchen eine größere Wohnung, da wird der Schornstein schon mal bewohnt. Also Vorsicht! Vor dem ersten Herbstfeuer mal in den Kamin schauen. Es wäre schade um das Bienenvolk. Ein zu Rate gezogener Imker der zum Schwarmfang bereit ist, wird immer versuchen ein Volk zu retten. Alle Bienen ernähren sich von Nektar und Pollen. Alle benötigen ein breites ganzjähriges Angebot an Blüten. Geeignete Nistlebensräume werden benötigt.

Die Hummeln fliegen ab März, die Wespen starten im April, die Hornissen erfreuen uns im Mai. Der NABU Arbeitskreis Hornissenschutz ist einer der Ansprechpartner für Probleme mit Hummeln, solitären Wildbienen, Wespen, Hornissen. Bei Fragen zu Honigbienen kann man über den KIV Oberberg fachkundige Imker erreichen.  Bis dahin sollte man nicht nach den Tieren schlagen, sich ruhig verhalten, die Flugbahn meiden. Die Nester sollten in Ruhe gelassen werden. Speisen sollten abgedeckt sein, Vorsicht bei den Getränken, evtl. mit einem Strohhalm trinken. Ein Insektenschutz am Fenster schützt vor unliebsamen Begegnungen im Haus. Fallobst in eine Ecke weg vom Haus verbringen. Dann kann das friedliche Zusammenleben klappen. Die Insekten bestäuben unser Obst und Gemüse, sie bekommen auch was davon ab als kleines Dankeschön zurück. Offene Blüten sichern Nektar und Polleneintrag. Beim Pflanzenkauf darauf achten, nach für Bienen geeigneten Blüten fragen! Da kann die Artenvielfalt wieder zulegen.
Und dann können sie kommen, die warmen summenden, brummenden, lebendigen Sommertage!

LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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