Proklamation Oberodenthal
Övver-Ohnder stellt alles op de Kopp

Oberodenthal/Övver-Ohnder. Prinz Silvio I. (Sylvia Hausdorf), Jungfrau Marcella (Marko Ruscher) und Bauer Christiano (Christine Schwarzenthal) regieren seit Samstag das jecke Volk vom Odenthaler Höhenrücken. In der prall gefüllten Johannes-Tillmann-Turnhalle in Neschen wurden sie vom Ehrenpräsidenten Friedel Bosbach, Präsidenten Peter Paas und Bürgermeister Robert Lennerts proklamiert. Begleitet werden sie in der kommenden Session von ihrem Gefolge, der „Schüürener Flotte“, das sich aus Familien, Freunden und natürlich Vertretern ihres Heimatvereines, der IG Scheuren, zusammensetzt. Diese feiert in der Session ihr 44-jähriges Bestehen und deshalb lautet das Sessionsmotto: 44 Johr IG Scheuren, Mir sin joot dropp un stellen alles op de Kopp.

Auch wenn die drei angehenden Tollitäten als Fußball-Fans ganz unterschiedlich unterwegs sind (hier treffen Bayer 04 Leverkusen, der 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach aufeinander), bekamen sie ihren gemeinsamen Bezug zum Karneval bereits als Kind mit auf den Weg gegeben:

Prinz Silvio I. – alias Sylvia Hausdorf – wurde im November 1963 in Bensberg geboren und ist in Voiswinkel groß geworden. Dort sowie in Bergisch Gladbach ist sie auch zur Schule gegangen. In Voiswinkel begleitete sie ihren Freundeskreis oder auch die damaligen „Jungfüchse“ im Karnevalszug. Obwohl sie eigentlich zu dieser Zeit auch schon eine „Beziehung“ nach Oberodenthal hatte, ehemals war ihr Opa, Willy Bosbach Sitzungspräsident dort. Ihr Herz zog final 1984 bei ihrer Hochzeit mit ihrem Ehemann Rainer nach Scheuren. Nach einer kurzen Bauphase und Familienzeit in der 2 Kinder (heute 26 + 29 Jahre) den Alltag bereicherten, trat Sylvia knapp 10 Jahre später in die IG Scheuren ein. Aufgrund ihres unermüdlichen Engagements übernahm sie für viele Jahre die Leitung und ist bis heute in der Gruppe sehr aktiv. Beruflich bestreitet sie den Alltag im öffentlichen Dienst beim Rheinisch-Bergischen Kreis. Wenn sie neben den Karnevalsplanungen und Aktivitäten Ruhe findet, geht sie dem sehr zeitintensiven Hobby der Ahnenforschung nach. Ihre Musikrichtung geht ruhig mal etwas lauter in Rockige. Urlaub wird eher im kleineren Rahmen mit einer Rad- oder einer kulturellen Tour abgehalten.

Jungfrau Marcella – alias Marko Ruscher – ist der Jüngste in der Runde. Er wurde im Juni 1976 in Dresden geboren und zog mit 8 Jahren nach Köln, wo er mit den Jecken im Karneval konfrontiert wurde. Begeistert nahm er die Tradition auf und entdeckte als Jugendlicher mit seinem Freundeskreis die vielen Facetten und gründete mit ihnen schließlich den Verein „Die 2 lustigen 12“. Den Verein gibt es heute leider nicht mehr, die Entstehung bzw. Erläuterung des Namens kann von Marko leider nicht mehr nachvollzogen werden?) Genau wie der angehende Prinz Silvio I., kommt auch die Ehefrau von Marko, Nicole Ruscher, ursprünglich aus Voiswinkel. Sie hat er mit 20 Jahren in Leverkusen kennengelernt und ist mit ihr 2006 nach Neschen gezogen. Die beiden haben eine 8-jährige Tochter. Sie ist für Marko nicht nur Familie sondern gleichzeitig auch Hobby. Falls er trotzdem mal ein paar freie Minuten hat, joggt er etwas auf dem Laufband. In der IG Scheuen ist er seit 4 Jahren. Beruflich ist er im Außendienst tätig.

Bauer Christiano alias Christine Schwarzenthal passt auf „dat janze Jeschmölzje“ auf. Im Mai 1965 in Bensberg geboren und in Bensberg und Moitzfeld aufgewachsen, wurde auch ihr das jecke Hätz in die Wiege gelegt. Der Bensberger Karneval wurde ihr durch die Nachbarschaft und dem Bensberger Männergesangsverein nähergebracht und auch heute liebt sie das bunte Treiben. Ende der 80er zog sie dann der Liebe wegen nach Neschen und gab 1990 ihrem Reiner das Ja-Wort. Drei Töchter (heute 2x 27 und 24 Jahre) hielten sie auf Trab bevor sie vor 22 Jahren mit der Familie in die IG Scheuren eintrat. Da liegt es auf der Hand, dass man das Vereinshaus der IG Scheuren, die allseits geliebte „Kamellebud“, im Hinterhof der Familie Schwarzenthal findet. Hier wird gefeiert, Versammlungen abgehalten und befreundete Gruppen und Abordnungen herzlich willkommen geheißen. Und um all dies kümmert sich Christine, natürlich mit der tatkräftigen Unterstützung ihres Mannes. In ihrer Freizeit singt sie für ihr Leben gern. Dies in schon verschiedenen Chören aus der Umgebung, heute aktuell im Chor in der Michaelskirche in Neschen. In Ihrer Jugend hat sie mit einem guten Team die Pfarrjugend in Moitzfeld wieder auf neue Füße gestellt und auch heute liegt ihr die Pfarrjugend von Altenberg am Herzen. Beruflich kann sie stolz auf über 35 Jahre im öffentlichen Dienst beim Rheinisch-Bergischen Kreis zurückblicken.

Für drei Vereine sammelt das Dreigestirn Spenden ein und hofft dadurch auf kräftige Finanzspritzen an das Palliativ-& Hospizzentrum des Vinzenz-Pallotti-Hospitals in Bensberg, den Förderverein des Kindergartens in Hüttchen und den Förderverein des Grundschulstandortes in Neschen.
Für den guten Zweck finden jede Menge Aktivitäten statt. Neben dem Verkauf von Kölschgläsern und rund 1000 Pins gibt es wieder Veranstaltungen, wie den Heimatabend, der im „Cafe-Restaurant Heuser“ in Scheuren am 11. Dezember mit „Quetschebüggel“ und Heimatgeschichten stattfindet. Oder der Mitsingabend für Alt & Jung in der Hofburg „Beim Michel“ am 20. Dezember um 19:11 Uhr mit Katja und Roland. Hier würden sie sich besonders über viele Teilnehmer freuen. Also unbedingt Termin vormerken!

LeserReporter/in:

Tanja Paas aus Odenthal

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