Anblicke für Tierfreunde schwer verkraftbar
„Schwarze Schafe“ überall – Igelstation in Hessen geschlossen

Im vergangenen Jahr war es soweit. Die „Igelstation“ von Rüdiger R. im hessischen Zierenberg ist geschlossen. Lange hat es gedauert, bis das zuständige Veterinäramt ein- und durchgriff, um diesem gleichermaßen grässlichen wie grausamen Treiben rechtlich ein Ende zu setzen. Die Vorsitzende von Pro Igel e.V., Ulli Seewald, ließ bei Politik und Verwaltung nicht locker.

BRISANT, Magazin in DAS ERSTE (ARD), griff das Thema am 18.12.2018 als Beitrag auf. Total vermülltes Haus, tote Igel – wohin man schaut, … – Der Inhalt des Videos https://www.facebook.com/brisant/videos/795444460815478/ – für Tierfreunde emotional nur schwer verkraftbar.

„Geschafft! Pro Igel e.V. war maßgeblich beteiligt“, erinnert sich Karin Oehl, Tier-schutzaktivistin, Leiterin der Pulheimer Igelstation und stellv. Vorsitzende des Vereins. „Vorsicht – der Begriff „Igelstation“ ist rechtlich leider nicht geschützt“, mahnt Oehl, die seit 40 Jahren mit viel Engagement, Erfahrung und noch mehr Herzblut in Pulheim noch „ihre“ Igelstation betreibt. „Es ist meine letzte Igelsaison, die im Frühjahr 2019 nach der Auswilderung der überwinterten Tiere endet. Dann werde ich die Station aus alters- und gesundheitlichen Gründen schließen.“

Als „Igelstation“ darf sich jeder bezeichnen, der glaubt, sich mehr oder minder mit den sympathischen Stachelrittern auszukennen. Igelfinder sollten sich deshalb vor Einlieferung eines Tieres über vorhandenen Sachverstand in der Abgabestelle kundig machen. Verlässliche Anlaufstellen sind Pro Igel e.V. oder beispielsweise Karin Oehl unmittelbar.
Kontakt: nc-oehlch@netcologne.de oder 02238/6021.

Nach Schließung der Pulheimer Station wird das Tierheim Bergheim, Am Kreuzweg 2, 50129 Bergheim, Igelstation für den Rhein-Erft-Kreis. Weil sich kranke oder verletzte Igel nicht an Öffnungszeiten halten, wird das Tierheim von den Tierfreunden Rhein-Erft unterstützt. Lange wurde eine adäquate Nachfolge für Karin Oehl gesucht. – Leider Fehlanzeige! Derzeit läuft der Aufbau eines Igelnetzwerks auf Hochtouren. „Interessierte sind gefunden, die unter der Leitung von Karin Oehl zunächst als Pflegestellen starten“, informiert Renate Könen, Sprecherin der Tierfreunde Rhein-Erft. Ab kommenden Februar wird Karin Oehl die künftigen Betreiber der Pflegestellen und weitere Interessierte schulen.

Ganz wird sich Karin Oehl nicht aus dem Thema „Igel“ zurückziehen. „So lange wie möglich steht sie uns mit ihrem enormen Erfahrungsschatz zur Verfügung“, ergänzt Könen. „Nach 40 Jahren hat Karin es mehr als verdient, auszuspannen, Urlaub zu machen und sich den schöneren „Igeldingen“ zu widmen.“ Gemeint sind Schulungen oder Informationsveranstaltungen für Kitagruppen und Grundschulkinder.
Infos und Kontakt: info@tierfreunde-rhein-erft.de

LeserReporter/in:

Renate Könen aus Elsdorf

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