Interessante Veranstaltungen der Kirchenmusiktage in Wesseling
Gesprächskonzert mit Thomas Jung in St. Germanus

Thomas Jung, Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Wesseling, gab im Rahmen der Kirchenmusiktage Rhein-Erft ein Gesprächskonzert über den deutschen Komponisten und Organisten Max Reger um 1900 in der katholischen Pfarrkirche St. Germanus.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Thomas Jung, Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Wesseling, gab im Rahmen der Kirchenmusiktage Rhein-Erft ein Gesprächskonzert über den deutschen Komponisten und Organisten Max Reger um 1900 in der katholischen Pfarrkirche St. Germanus.
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Wesseling. Im Rahmen der Kirchenmusiktage Rhin-Erft fanden zwei interessante Veranstaltungen in Wesseling statt.

Lambert Kleesattel und Helmut Ritter spielten an den historischen Orgeln in den Wesselinger Stadtteilen. Die Zuhörer begleiteten die Musiker über drei Stationen: Katholische Pfarrkirche Schmerzhafte Mutter Berzdorf, Katholische Pfarrkirche St. Andreas Keldenich, und Katholische Pfarrkirche St. Thomas Ap. Urfeld.

Unter dem Titel "Straßen und Wege - die Orgel im Spiegel von Regers Biographie um 1900" präsentierte Thomas Jung in der Katholischen Pfarrkirche St. Germanus Orgel-Werke von Max Reger - sowohl als Moderator als auch als Organist.

Den ersten Teil hatte Jung überschrieben mit "Reger - auf dem Weg in die Welt...". Auf dem Programm stand aus dem zweiten Heft der "Monologe", op 63, "Introduktion und Passacaglia in f-moll". Als das Werk 1905 in einem Konzert von Fritz Stein erklang, bezeichnete Hans Deinhardt in der Neuen Zeitschrift für Musik es als "ein Stück, dessen Wucht erschüttert, dessen abgrundtiefe Tragik bange und zitternd macht: es ist ein Gesang der Resignation."  Außerdem spielte Jung drei Choralvorspiele "Wer nur den lieben Gott lässt walten", op. 135a, "Meinen Jesum lass' ich nicht", op. 67, und "Wer nur den lieben Gott lässt walten", op. 67.

Infolge seiner Militärdienstzeit und beruflicher Rückschläge erlitt Reger einen nervlichen und physischen Zusammenbruch. 1898 holte ihn seine Schwester Emma hochverschuldet, alkoholabhängig und krank ins Elternhaus zurück. Diese Zeit nannte er später seine „Sturm- und Trankzeit“. Wieder zu Hause steigerte sich Regers musikalische Tätigkeit enorm.  Um 1900 entstand seine anspruchsvolle "Fantasie und Fuge über die Töne B-A-C-H", op. 46, der Höhepunkt des Gesprächskonzertes unter dem Titel "Reger - auf dem Weg zu sich selbst...". "B-A-C-H" wurde zu einem von Regers populärsten Werken überhaupt – nicht nur auf der Orgel. Was bei anderen seiner Kompositionen irritieren mag, die komplexe Harmonik, die Weitschweifigkeit, das scheinbare Umherirren von einem wie zufällig erhaschten Ruhepunkt zum nächsten, das ist hier durch das omnipräsente B-A-C-H-Motiv verklammert, welches dem Hörer einen roten Faden durch das Werk bietet. 

Im Internet-Podcast der "Dreistromgechichten" von Jung kann man dazu aktuell ein Hörspiel hören und auch das zugehörige Skript lesen.

Im Rahmen der Mittwochsmusik in der Kreuzkirche der Evangelische Kirchengemeinde Wesseling gibt es am 6. November um 19 Uhr ein ganz besonderes Gesprächskonzert mit Helmut C. Jacobs, Akkordeon, und Stefan Kames, Orgel. Die klanglich reizvolle Kombination erklingt in diesem Konzert in Werken aus verschiedenen Stilepochen. Sicherlich war das Akkordeon in der Barockzeit noch nicht bekannt, die Literatur für Tasteninstrumente aller Art jedoch nicht so instrumentenspezifsch, dass nicht eine Interpretation auf dem Akkordeon möglich wäre. So werden hier diverse Werke in barocken Klängen auf Orgel und dem Akkordeon erklingen sowie Bearbeitungen und Originalkompositionen aus der Moderne.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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