Kleines Jubiläumskonzert der Musikfreunde Urfeld
"Sonntags im Park"

Sinfonisches Blasorchester der Musikfreunde Urfeld unter Leitung von Martin Kirchharz beim Rheinparkkonzert 2020 unter Corona-Bedingungen.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Sinfonisches Blasorchester der Musikfreunde Urfeld unter Leitung von Martin Kirchharz beim Rheinparkkonzert 2020 unter Corona-Bedingungen.
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Wesseling. Schön, dass die Musikfreunde Urfeld in ihrem Jubiläumsjahr wenigstens ein Konzert bestreiten konnten - vor 50 Jahren wurde der aktive Wesselinger Verein gegründet. Unter Corona-Bedingungen konnte die Stadt Wesseling das zweite Rheinparkkonzert - nach dem Konzert des Akkordeon-Orchesters Wesseling am 21. Juni zum "Tag der Musik" - ausrichten, allerdings mussten die Bläser auf 2 m Abstand spielen, so dass die 30 Musiker einen großen Teil außerhalb des Pavillons in Anspruch nahmen. So konnten im durch Flatterband abgesperrten Teil vor dem Musikpavillon nur 60 Personen auf Abstand Platz finden, allerdings schauten und hörten noch mehr Rheinparkbesucher von außerhalb zumindest eine Zeitlang zu. Glücklicherweise hatte auch das Wetter Einsehen, nachdem es noch in der Nacht viel geregnet hatte, war es am Sonntag wenigstens trocken, wenn auch nur 15 Grad warm. 

Martin Kirchharz freute sich mit seinen Musikern, dass das Orchester endlich mal wieder live vor Publikum auftreten konnte und dass das Wetter auch mitspielte. Mit zwei Märschen im englischen Stil mit großer harmonischer Dichte begann das Konzert unter dem Motto "Sonntags im Park": "Arsenal" des Niederländers Jan Van der Roost und die eher fröhlich-flotte Musik zum Kriegsfilm "Dambusters" von Eric Coates.

Das Programm enthielt typische Werke für Blasorchester wie die "Queen's Park Melody", in der Jacob de Haan ein für eine Ska-Band geschriebenes Thema mit barocken Elementen verwoben hat, die "Serenade opus 22c", die Derek Bourgeois ursprünglich als Hochzeitsgeschenk für seine Frau im 11/8- und 13/8-Takt komponiert hat, und das von Philip Sparke arrangierte Chorlied "Jerusalem" von Sir Hubert Parry, das ähnlich wie Elgars "Land of Hope and Glory" zu einer Art zweiten Nationalhymne Englands wurde.

Bekannte Songs der Beatles - A Hard Day's Night, Yesterday, I Want To Hold Your Hand, Michelle, Hey Jude - und Hits von Robbie Williams - Supreme, The Road To Mandalay, Angels, Let Me Entertain You - erfreuten die Zuhörer. Ein Abstecher ging nach Wien mit dem "Vilja-Lied" aus der Operette "Die lustige Witwe" von Franz Lehar, der dieses Jahr 150 Jahre alt geworden wäre. Ein anderer ging in den Wilden Westen mit dem großen Arrangement "Moment for Morricone" von Johan de Meij und Filmmusik des im Juli gestorbenen Enrico Morricone aus den Italo-Western "The Good, the Bad and the Ugly" und "Spiel mir das Lied vom Tod".  Dieses Mal mit einem "Mundharmonika-Solo", das einer der vier Schlagzeuger via Smartphone original aus dem Film einspielte. Auch weitere Solisten an der Klarinette, an der Trompete, am Saxophon, am Horn beeindruckten im Konzertverlauf.

Da Konzerte "Sonntags im Park" vor allem britische Tradition sind, gab es auch ein Werk des wohl bekanntesten britischen Komponisten, nämlich Edward Elgar, das etwas schwermütige "Chanson de Matin", das ursprünglich für Geige und Klavier komponiert wurde, ebenfalls von Johan de Meij meisterhaft arrangiert. "Gabriellas Song" - eigentlich ein Chorlied aus dem Film "Wie im Himmel" - hat Kurt Gaebel für Blasorchester arrangiert. Und zum Abschluss ein weniger bekannter Song der legendären Pop-Gruppe ABBA "The Way Old Friends Do", eine emotionale Hymne an die Freundschaft,  die die Musikfreunde trotz Corona leben - der Verein konnte die "Zeit der Stille" virtuell für die Mitglieder erträglich gestalten.

Selbstverständlich war man auf die "Zugabe"-Rufe des Publikums vorbereitet und entließ die Zuhörer mit dem bekannten Marsch "Berliner Luft" von Paul Lincke. Martin Kirchharz versprach, dass man dazu demnächst den gleichnamigen Pfefferminz-Likör ausschenken würde, genauso wie man alle Jubiläumsplanúngen dann hoffentlich im 51. Jahr nachholen werde. Als musikalisches Ziel statt des Jahreskonzertes ist eine CD Produktion Ende November geplant, die dann zu Weihnachten schon zum Verkauf steht. Einen stimmungsvollen Nachmittag auch ohne Schunkeln und Mitsingen versprachen die Musikfreunde in ihrer Ankündigung - und das haben sie auch gehalten! Das Fazit vom langjährigen Geschäftsfüher der Musikfreunde Dr. Hans Werner Voß: "Musik mit Abstand: Musiker und Zuhörer waren froh, endlich wieder Musik zu machen bzw. zuzuhören."

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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