Maria Zaffarana las in Mines Spatzentreff
Zum Teufel mit Kafka

Maria Zaffarana in Mines Spatzentreff.  | Foto: Mine Murzoglu

Wesseling. Die Wesselinger Autorin Maria Zaffarana las aus ihrem Roman "Zum Teufel mit Kafka" in Mines Spatzentreff, dem Café am Rhein in Wesseling. Corona hatte ihr leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, ihr vor einem Jahr veröffentlichtes Buch schon im September 2020 vorzustellen. "Aus dem Roman habe ich bereits mehrfach gelesen. Ihn aber in meiner Heimatstadt Wesseling vorzustellen, war wirklich etwas Besonderes. Denn ich fühle mich dieser Stadt, in der ich geboren und aufgewachsen bin, schließlich sehr verbunden, habe mich auch sehr inspirieren lassen bei all meinen Büchern. Liebevolle Figuren sind daraus entstanden, die mich im Leben begleitet haben."

Leopold ist ein schwer gebeutelter Mann. Er hat eine Schwiegermutter, die er hasst und mit der er mehr Zeit verbringen muss, als ihm lieb ist. Warum? Seine Frau will es eben so. Die hat nämlich einen ausgeprägten Mama-Komplex. Das wäre an sich schon schlimm genug, wenn da nicht auch noch der Rest seiner sonderbaren Familie wäre: Seine pubertierenden Zwillinge, der schwerhörige Vater, die verträumte Mutter, die gefräßige Tante und der transsexuelle Bruder halten ihn ganz schön auf Trab. Zum Glück gibt es da noch Gregor, Leopolds einzigen Freund. Der wohnt einsam in einem verlassenen Haus mit Madame Lunette zusammen, einem äußerst einsilbigen Papagei. Doch auch Gregor hat mehr Macken als ein 20 Jahre altes Auto.

Aus einer Rezension: "Zum Teufel mit Kafka hangelt sich von einer humoristischen Pointe zur nächsten, sorgt für eine durchweg erheiternde Leseatmosphäre – und hält uns ganz nebenbei ebenjenen unbarmherzigen Spiegel vor Augen, in dem wir uns an dem Alltagswahnsinn einer Familie ergötzen, die noch chaotischer scheint als die eigene." Es ging also heiter zu - im Roman und auch im Café. "Mines Spatzentreff spiegelt exakt den Liebreiz seiner Besitzerin wider. Buchstäblich in jeder Ecke steckt Herzlichkeit. Dementsprechend wohl habe ich mich dort von der ersten Minute an gefühlt. Mine ist eine wundervolle Gastgeberin, die mit Herzblut bei der Sache ist und ein feines Gespür für Literatur hat." Toll, wie Mine Murzoglu regelmäßig mit Lesungen und Wohnzimmerkonzerten das Kulturleben der Stadt bereichert - und auch nach den Lockdowns im März 2020 und November 2020 immer als erste wieder Kulturveranstaltungen organisiert. Dieses Mal hatten sich viele Gäste eingefunden - trotz Corona-Auflagen. "Eine langjährige Freundin, die ich seit dem Kindergarten kenne, hat mich sogar mit einem wundervollen Blumenstrauß überrascht. Das hat mich sehr gerührt."

Und von Maria Zaffarana kann man noch mehr erwarten: "Der Lockdown hat mich literarisch sehr inspiriert – trotz oder gerade wegen der Schwere der Lage. Themen wie Isolation, Krankheit, Familie und Tod sind auf einmal verstärkt aufgeblitzt, und ich habe sie kreativ umsetzen können. Der Lockdown hat mich außerdem dazu gebracht, als Autorin neue Wege zu gehen. Im Moment beispielsweise schreibe ich an meinem neuen Roman, der nächstes Jahr erscheinen soll. Dieses Mal geht es mal nicht heiter zu, sondern es wird ein Mystery-Thriller, der nachdenklich und düster daherkommt." Und die Spaziergänge der Autorin mit ihrer Familie in Wesseling - am Entenfang und am Rhein - waren und sind für die Autorin immer auch Inspiration.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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