Die Corona-Krise hält die Welt in Atem. Aber der Bürgermeisterkandidat in Wesseling hat gute Ratschläge für die Bürger…
Saach hür ens, Jupp

wat säs do dann eijentlich zo Corona? Als Bürjermeisterkandidat muß do doch denne Lückcher sare, wat se dun solle! Wat, do häss ald en Idee? Jev her, ich schrieve dat ens fein op. Un bliev mer vom Liev, 2 Meter Abstand bitte!

Liebe Wesselinger und Lingerinnen,
ich, Jupp, kandidiere für das Amt des Bürjermeisters, wie schon allgemein bekannt. Damit hatte niemand gerechnet und die anderen Kandidaten sind schon ganz besorgt. Aber heute gibt es Dringenderes zu bereden als wies die Bürjermeisterwahl. Die Welt kämpft mit dem Corona-Virus, und noch ist kein Ende abzusehen.

Jo, Jupp, dat ess joot, so richtisch weltmännisch. Stell mer dat Kölsch do links hin bitte. Wigger jetz.

Worauf es jetzt ankommt, sind praktische Hilfen für den Alltag. Und da kann ich helfen. Fangen wir mit dem Frühstück an, aber bitte mit Vorsicht. In diesen harten Zeiten kommt es darauf an, dass alle die Regeln einhalten, also immer 2 Meter Abstand zum Frühstücksei, liebe Mitbürjer! Kein Schabau mehr zum Frühstück, der Alkohol wird leider für Desinfektionsmittel gebraucht!

Ävver für e Kölsch langt et doch noch, oder? Tu mir noch e Mettbrütche, Jupp. Wenn ich vum Esse schrieve, kriejen ich Kohldampf. Wie jeit et wigger?

Als Nächstes ein paar Tipps zum Einkaufen. Ich kaufe normal ein wie immer, und bis jetzt war immer noch ein Pittermännche für mich übrig. Liebe Mitbürger, man kann nicht allein von Nudeln und Klopapier leben. Das ist doch eine völlig einseitige Ernährung. Nehmt wenigstens noch ein Kölsch dazu!
Und überhaupt, Klopapier ist nicht mehr Produkt der Woche. Ab jetzt sind Gummibärchen der Hit in den Regalen. Wer weiß, wie lange die Produktion noch anhält? Jeder sollte mindestens ein paar Zentner Gummibärchen zu Hause haben, um sich und das Leben seiner Liebsten zu schützen! Und lasst die Finger von Nudeln! Durch die Hamsterkäufe ist der italienischen Mafia eine Wagenladung Maccaroni vor der Nase weg verkauft worden, da steckte schwarzes Geld in weißen Nudeln, schön zusammengerollt. Jetzt suchen sie danach, also bitte Vorsicht!

Mein Jott, Jupp, stemp dat? Ich han evvens 3 Pakete Maccaroni do hinger dä Eck jekoof…

Jetzt müssen wir alle positiv denken! Ist dieses Leben in häuslicher Isolation nicht das, wovon wir immer geträumt haben? Männer haben jetzt die Zeit, alle Reparaturen im Haus durchzuführen, die sie schon lange versprochen hatten. Man sagt, dass die Zeit zwischen Versprechen und Reparatur mittlerweile schon auf unter 6 Monate gefallen ist! Das sind doch gute Neuigkeiten! Rührige Damen lassen sich derweil von ihren Kindern erklären, wie das Internet funktioniert, und was man alles mit WhatsApp machen kann. Seitdem bleibt die Küche weitgehend kalt, das ist gesund, da nehmen wir ab, so macht das Leben Spaß!

Sehr joot, Jupp, ävver wenn ming Frau dat lis han ich ene Jeck am Hals. Kannste nit noch schrieve, dat Männer in esu schwierije Woche unjestört övver de Zokunft nachdenke müsse?

Bitte über der Isolation den Sport nicht vergessen! Morgens aufstehen, mittags wieder hinlegen, am Nachmittag wieder aufstehen und abends ins Bett, das allein reicht nicht aus. Geht mit Euren Hunden um den Wohnzimmertisch Gassi! Klettert mit Euren Katzen auf den Katzenbaum! Nutzt die einmalige Gelegenheit, wieder fit zu werden, damit Ihr vor dem Virus davonlaufen könnt, wenn er bei Euch an der Haustür schellt!

Tu mer noch e kölsch, Jupp. Un Finger fott von mingem Mettbrütche!! Do hürt de Freundschaff op! Wat ess mit Kultur?

Kultur ist wichtig für die Seele, und die liegt mir als angehender Bürjermeister natürlich sehr am Herzen. Wenn man nicht zu Konzerten und Ausstellungen gehen kann, geht es eben anders! Holt die decke Trumm aus dem Keller und spielt alle Lieder durch, die Euch einfallen. Die Nachbarn werden schnell mit einstimmen! Oder schaut Euch einen guten Film an und sagt mir Bescheid, wenn Ihr mal einen gefunden habt!

So, Jupp, noch ene Satz für et Engk, dann is et joot. Dat weed de Lückcher helfe, do sin ich mer sicher.

Liebe Mitbürger, uns geht es gut, auch wenn wir uns nicht so bewegen können, wie wir gerne wollten. Schaut auf andere Länder, denen geht es so viel schlechter als uns. Die haben noch nicht mal Internet und Smartphones!
Leider ist die Infektion mit diesem Virus nicht so einfach, als wie wenn man sich die Fott verkühlen tut. Deshalb: bliev zo Huss! Es geht vorbei, und dann rückt die Bürjermeisterwahl immer näher.
Hochachtungsvoll, und bleibt jesund!
Euer Jupp

So Jupp, fäädisch. Dat Pittermännche is och leer. Häste joot jemaat.
Tschö, ne.

Diesen Artikel gibt es hier auch als pdf.
Der Artikel zur Kandidatur ist hier zu finden.

LeserReporter/in:

Dieter Weidenbrück aus Wesseling

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