Wesselinger Frauen aller Konfessionen luden ein zum Weltgebetstag Simbabwe
"Steh auf! Nimm deine Matte und geh!"

Veränderungen trotz der Hindernisse: "Steh auf, nimm deine Matte und geh!" | Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling. Am ersten Freitag im März bilden Frauen in über 120 Ländern eine Gebetskette rund um den Globus. In Deutschland machen jährlich mehr als 800.000 Menschen mit.

In diesem Jahr haben Frauen aus dem afrikanischen Land Simbabwe den Gottesdienst zum Weltgebetstag vorbereitet. Das ehemalige Rhodesien ist etwas größer als Deutschland, es leben aber nur rund 14 Millionen Einwohner dort. Das Klima ist durch Dürre im Sommer und eine Regenzeit von November bis März gekennzeichnet. Erst 1980 wurde das Land unabhängig. Robert Mugabe etablierte ein repressives Herrschaftsystem. Seit 2000 ist das Land im wirtschaftlichen Niedergang. 90 Prozent der Menschen sind ohne feste Arbeit. Polygamie, Zwangsverheiratung von Mädchen und Diskriminierung kennzeichnen die Stellung der Frau. Trotzdem oder gerade deshalb haben die Frauen des afrikanischen Weltgebettags-Teams einen Gottesdienst unter dem Motto "Steh auf und geh!" vorbereitet - auf der Suche nach Frieden, im Zeichen der Liebe und Versöhnung.

Das ökumenische Team aus engagierten Wesselinger Frauen gestaltete dieses Jahr in der Kreuzkirche mit den zur Verfügung gestellten Materialien eine schöne gute Stunde mit Lobpreis, Bitte um Vergebung, Verkündigung, Kollekte, Dank und Bitte, Segen und Sendung. Zentrales Element waren Briefe aus Simbabwe, die beispielhaft die politische und wirtschafliche, kulturelle und Glaubenssitatuation von Frauen aus Simbabwe beschreiben. Trotz großer Hindernisse - Mitten im Leben, Pflegebedürftige Mutter, Frustration und Depression, Sorge ums Klima, Sucht meines Mannes - stellten sich die Frauen die Frage, ob sie gesund werden wollen, wie sie die Hindernisse einer Veränderung überwinden können, wie sie "aufstehen, ihre Matte nehmen und gehen können".

Die schönen, vorwiegend traditionellen afrikanischen Lieder hat wieder der Chor Intermezzo unter Leitung von Ursula Papon von St. Josef einstudiert.

Im Anschluss wurden die gut 50 Kirchenbesucher eingeladen zu einem Imbiss im Pfarrsaal - mit Rezepten aus Simbabwe: fruchtiger Krautsalat, Kartoffelsalat mit Süßkartoffeln und Bacon, gefüllten Tomaten, Sandwiches, Hackbällchen mit Knoblausauce, Brot- und Butter-Pudding mit Schokolade und Bananen, Vanille-Kuchen und Obst.

Die Kollekte soll den Envision Zimbabwe Women's Trust unterstützen: die Frauenstiftung arbeitet an Konfliktlösungen sowie gegen häusliche Gewalt und Frühverheiratung von Mädchen. Über eine Unterschriftenaktion setzt sich der Weltgebetstag außerdem dafür ein, dass Deutschland auf einen Teil der Schuldenrückzahlung von Simbabwe verzichtet, damit das Geld über einen Fonds zur Förderung von Frauen- und Gesundheitsprogrammen eingesetzt werden kann.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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