Eifeldombläser an Allerheiligen bei der Gräbersegnung zur Stelle, werden auch den St. Martinszug begleiten
Dank dem Geistlichen Dr. M. Schmitz: Auf dem Friedhof Brunnenwasser zu Weihwasser gesegnet

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath. Allein der Glaube kann Berge versetzen, heißt es nicht selten im Volksmund zu verschiedensten Begebenheiten. Manchmal geschehen auch Wunder, oder werden zumindest als solche wahrgenommen.

Doch gerade in den vergangenen Jahren ist vielen Menschen wenn es um die Kirche geht, der starke Glaube ein wenig, oder noch gravierender, komplett verloren gegangen. Da tut es überzeugten Christen schon gut,  wenn ihnen Geistliche begegnen, die nicht nur einzelnen Menschen gut tun. Pfarrer, denen man "Glauben" schenkt, ihnen in ihrem theologischen Tun vertraut. Wenn das Menschliche und auch für den Laien nachvollziehbare zum Tragen kommt. Nicht der vermeintliche hohe Würdenträger und studierter Theologe mit mahnenden Zeigefinger da steht, um seinen an Gott glaubenden "Schäfchen" den rechten Weg zu zeigen. Sondern, wenn es Pfarrer schaffen mit der Zeit zu gehen sich anpassen, manchmal auch nur mit wenigen Worten und Taten einem den Glauben und das Verständnis dafür nahe bringen.

So vor Jahren einmal geschehen, als ein mit auch mit mir befreundeter und inzwischen in Ungnade gefallener Pfarrer unweit von Lourdes am Fusse der Pyrenäen mit seiner Pilgerschar eine kleine Kirche  aufsuchte, um dort gemeinsam eine Messe zu zelebrieren.

Doch was tun, wenn weder gesegnete Hostien (Der Leib Christi) und Wein in der kleinen spartanischen Kirche zu finden sind. Doch der "gute Mann" wusste sich zu helfen, bat die Pilgerfrauen und Pilgermänner aus der Eifel um ein wenig Gerduld. Ging nach draußen und war nach wenigen Minuten wieder zurück. Unter dem Arm mit einem langen frisch duftenden Baguette und einer kleinen Flasche Rotwein.

Was dann kurze Zeit später bei der Messfeier folgte, machte alle ergriffen und drückte so manchem ein Tränchen der Rührung mit bewegten Gefühlen in die Augen: Der beliebte Pfarrer machte es wie Jesu vor einigen tausende Jahrten, nahm das Brot, segnete es und reichte es seinen "Jüngern". Nein, diesmal so vollzogen mit der ergriffenen Pilgerschaft wie damals Jesu beim Abenmahl mit seinen Aposteln.

Und auf Kirche allgemein bezogen, ist auch das mit ein ein gutes Beisspiel dafür, wie einfach es ist doch eigentlich ist, Bibeltreu und menschlich Kirche zu sein und Glauben zu vermitteln.

Und wieder der Sprung in die Eifel und die Jetzt-Zeit: Manch einer der Bürger die jüngst zur Gräbersegnung nach Houverath gekommen waren, machten große Augen bezüglich des Geistlichen Dr. M. Schmitz. Der hatte sich wieder viel Mühe gegeben um die Menschen mit seinen Worten und Tun zu erreichen. Und mit reichlich Andacht gab sich Bad Münstereifels Pfarrer Dr. Schmitz nach dem Hochamt am Tag Allerheiligen auf dem Houverather Friedhof. Sollte allerdings kurz vor Ende des Rundgangs die traditionelle Gräbersegnung und Handlung für Aufmerksamkeit, dankbares Erstaunen und bei einigen sogar ein wenig Schmunzeln sorgen.

Und während sich die Eifeldombläser erstmals nicht wie sonst am Ehrenmal, sondern direkt auf dem Friedhof in der Nähe der Grabstätten der verstorbenen Houverather Geistlichen positionierten und besinnliche Töne erklingen ließen, hielt Pfarrer Dr. Schmitz eine kurze Ansprache. Danach ging er mit mehreren Messdienern voran und gefolgt von einer großen Schar Bürgern aus Houverath und Umgebung zum Rundgang mit traditioneller Gräbersegnung. Machte dies aber nicht "einfach nur so", sondern bemühte sich jedes einzelne Grab mit Weihwasser zu segnen und zu besprenkeln. Doch plötzlich war für den besonnenen Geistlichen guter Rat gefragt, denn: Das Weihwasser-Kesselchen war leer.

„Gibt es hier irgendwo frisches Wasser“, fragte Dr. Schmitz in die Runde. Ein Bürger wusste spontan zu helfen. Dies mit dem Hinweis, wenn das Brunnenwasser auf dem Friedhof noch nicht auf Winter und damit Fröste umstellt sei, müsste dies vor Ort schnell möglich sein.

Gesagt getan: Und aus dem Wasserhahn, an dem sich die Bürger ansonsten bedienen um den Gräberschmuck zu pflegen, diente jüngst nun - und vermutlich erstmals in der Houverather Kirchengeschichte  - Dr. Schmitz mit einem kurzen Gebet daraus Weihwasser zu machen. Danach kamen zum Erstaunen einiger doch zuerst etwas verdutzt schauenden, auch die noch nicht mit Weihwasser gesegneten Gräber zum Zuge.

Ging danach der Geistliche mit einem Schmunzeln, mit sich und dem lieben Gott zufrieden scheinend, mit den Messdienern zur Sakristei. Allerdings nicht ohne einige verdutzt dreinschauende Bürger wissen zu lassen. „Da können sie mal sehen was ein Pastor für Privilegien hat.“

Die Menschen haben sich jedenfalls darüber sehr gefreut und diesen Mann auch mit diesem Tun noch mehr ins Herz geschlossen. „Das macht mir diesen Mann so menschlich,“ sagte einer der Umstehenden.

Doch beim Segnen von Wasser und Umwandlung zu geweihten Wasser wird es auch bei Pfarrer Schmitz bleiben. Bleibt es, somit weiter wie auch aus der Bibel zu entnehmen und überliefert, dem lieben Gott und damit Jesus von Nazaret überlassen, wie damals bei der Hochzeit zu Kana aus Wasser gut mundenden Wein werden zu lassen. Ein wahres Wunder also. mg/MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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