Fit für den Martinimarkt
Feuerwehrübung in der Fußgängerzone

Konzentrierte Vorbereitungsarbeiten. | Foto: Zumbusch
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Bad Honnef - Wenn der Martinimarkt in der Innenstadt die Besucher anlockt, hat die
Sicherheit höchste Priorität. Vor allem bei möglichen Bränden etwa
an oder in Häusern oder an den Ständen muss dann die Feuerwehr
schnellst möglich mit den Einsatzfahrzeugen an Ort und Stelle sein,
damit die Wehrleute sofort agieren können.

Die Straßen in der Fußgängerzone haben allerdings
Feuerwehrtechnisch so ihre Tücken. Sie sind oftmals schmal. Das
bedeutet, die großen Einsatzwagen müssen ganz schön rangieren. Dann
gibt es Laternen, Blumenkübel, Brunnen, diverse Dekorationen und
natürlich die vielen Stände und Buden auf dem Martinimarkt. Das
verlangt von den Feuerwehrleuten ein Höchstmaß an Geschick,
Ortskenntnis und Wissen. Jeder Handgriff muss sitzen.

Vor diesem Hintergrund plante die Freiwillige Bad Honnefer Feuerwehr
ihre große Abschlussübung für dieses Jahr. Um die Kameraden mit der
Örtlichkeit der Fußgängerzone im Einsatzfalle und der Anfahrt mit
den Einsatzfahrzeugen einmal mehr vertraut zu machen, fand die Übung
in der Innenstadt statt. Die Martinimarktstände waren zwar noch nicht
aufgebaut. Aber so konnte die Erfahrung „Innenstadt“ schon einmal
vorab aufgefrischt werden.

Die Szenerie spielte in der Kirchstraße bei bereits anbrechender
Dunkelheit am frühen Abend. In einem Fachwerk-Gebäude mit Geschäft
wurde ein Brand simuliert. Dafür war hinter den Fenstern eine rot
flackernde Lichtinstallation angebracht worden, die „Feuer“
darstellen sollte. Die alarmierten Einheiten waren der Löschzug Bad
Honnef und der Einsatzleitwagen (ELW). Als Alarmierungsstichwort galt
„B3-Gebäude“. Aus dem Gebäude sollten zudem mehrere Menschen
gerettet werden. Wenige Minuten nach dem Alarm rückte dann bereits
das erste Fahrzeug des Bad Honnefer Löschzuges ein. Das
Vorauslöschzugfahrzeug (VLF) ist auch der Alarm- und Ausrückordnung
(AAO) das erste Fahrzeug, das zur Einsatzstelle fahren muss. Die
Taktik dahinter: Ein möglichst schnelles Eintreffen auch bei beengten
Raumverhältnissen, damit der erste Angriffstrupp sofort zur
Menschenrettung eingesetzt werden kann.

Bei dieser Übung kam auch die Drehleiter (DLK) zum Einsatz. Die
jetzige DLK ist allerdings ein etwas älteres, 20-jähriges
Schätzchen. Es zeigte sich, dass eine modernere Drehleiter wohl im
Ernstfall besser und zeitsparender für die beengten Gegebenheiten vor
Ort hätte genutzt werden können. Doch die Bad Honnefer Wehr wird zum
Jahresende eine neue Drehleiter bekommen, gab Björn Haupt, Sprecher
des Löschzuges, an. Ebenfalls vor Ort waren der Wehrleiter im
Kommandowagen und weitere Großfahrzeuge, die Personal und Material
brachten. Alles lief wie am Schnürchen und bestens aufeinander
eingespielt. Der erst eintreffende Gruppenführer, der bis zum
Eintreffen des Wehrleiters auch Einsatzleiter war, erkundete die Lage.
Währenddessen bereitete die Mannschaft die Arbeit vor. Ein Wehrmann
spielte für das Szenario den Sohn eines noch vermissten älteren
Vaters und schürte die Dramaturgie mit aufgeregten Rufen und
Schreien. Zahlreiche Schaulustige beobachteten das Geschehen, wohl
wissend, das es eine Übung war. Im Ernstfall haben Schaulustige am
Unglücksort natürlich nichts zu suchen.

Der erste Angriffstrupp wurde nach der Erkundung sofort zur
Menschenrettung in das Gebäude voraus geschickt. Ein
Sicherheitstrupp, sowie weitere Angriffstrupps standen ebenfalls zur
Verfügung. Die Platzverhältnisse und die tatsächliche Einsatzlage
bestimmen stets den Ablauf der Einsätze. Die Enge der Innenstadt war
bei dieser Übung die größte Herausforderung. „Wir haben von dem
Martinimarkt einen genauen Plan, worin auch eingezeichnet ist, welche
Stände Gasflaschen benutzen“, erklärte Björn Haupt. Dieses Wissen
darum sei im Ernstfall extrem wichtig. An der Übung beteiligt waren
rund 40 Einsatzkräfte. „Im Ernstfall wird jeder Kamerad
gebraucht“, so Haupt. Die ganz besondere Situation der Innenstadt
sei Grund genug, die Wehrleute mit dem Umgang damit vertraut zu
machen. Die Dauer der Übung lag bei knappen zwei Stunden. Auf
„Echtzeit“ übertragen wäre das natürlich erheblich kürzer.
Bereits in den ersten Minuten sei die vermisste Person gefunden und
geborgen zu sein.

Auf dem Martinimarkt werden wieder sehr viele Besucher erwartet. Das
sorgt für angespannte Verkehrslage und somit für zahlreiche Staus
oder Falschparker. Daraus ergibt sich für die Freiwillige Feuerwehr
im Ernstfall die Problematik, nicht zügig zum Einsatzort gelangen zu
können. An den Öffnungszeiten aller Martinimarkttage hat die
Freiwillige Feuerwehr deshalb eine Sitzbereitschaft eingerichtet auf
der Wache in Selhof. Sollte es zu einem Einsatz kommen, kann dann
wertvolle Zeit gespart werden, indem die Wehrleute unmittelbar mit den
Fahrzeugen ausrücken können.

Mit dieser Übung schließt der Löschzug Bad Honnef das Jahr ab. 2017
hat der Löschzug damit 25 Übungen und Ausbildungseinheiten
absolviert. Hinzu kommen mehrere Lehrgänge auf Stadt-, Kreis-, und
Landesebene.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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